Die Medaillenübergabe der Zukunft? Ein Kommentar.

Na? Habt ihr am letzten Wochenende das Final-Four-Turnier der Deutschen Frauen Eishockey Liga gesehen?
Zeitlich habe ich es leider nur geschafft, dass Finale zwischen den Eisbären Juniors Berlin Frauen und dem ESC Planegg zu sehen. Und nach dem Spiel war ich gleich doppelt betrübt, dass ich die anderen Spiele nicht gesehen hatte. Denn ich sah ein wirklich gutes und spannendes Finale. Selbst als Planegg bereits 3:0 führte, gab Berlin nicht auf und machte richtig viel Druck. Genau so muss ein Finale sein.

Und dann gab es da diese eine Szene, die mich aufjubeln und in Whatsapp-Gruppen davon erzählen lies. Es waren in diesem Fall nicht die Paraden von Planeggs Torhüterin Albl oder das druckreiche Eishockey der Berliner*innen. Selbst die Kapitänin der Berliner Anna-Maria Nickisch fand es „mega cool“ und für Monika Pink, Kapitänin des ESC Planegg „war das etwas Besonderes“.

Kapitän*in Anna-Maria Nickisch (r.) übergibt Anna Nix ihre Silbermedaille

Was war also passiert?

Als das Spiel nämlich vorbei war, ereignete sich etwas Wunderbares; Denn als die Spieler*innen an der Reihe waren um ihre Medaillen und natürlich den Pokal überreicht zu bekommen, stand dort nicht irgendein*e Funktionär*in, sondern als die Silbermedaillen für den zweiten Platz auf den Tisch gelegt wurden, stand dort Kapitänin Anna-Maria Nickisch, die ihren Spieler*innen ihre Medaillen überreichte. „Ich muss sagen, dass ich das mega cool fand als Kapitänin meiner Mannschaft die Medaillen zu überreichen. Es war ein schönes Gefühl“, schwärmte Nickisch auf Nachfrage davon. „Das war wie ein kleines ‚Dankeschön‘ an jede einzelne Spieler*in für diese mega kuriose aber letztendlich auch erfolgreiche Saison“.

Und im selben Tenor sprach Monika Pink, die bereits sieben vorherige Meister*innenschaften feiern konnte, davon: „Mir hat es Spaß gemacht die Medaillen übergeben zu dürfen, natürlich war das etwas Besonderes für mich und eine schöne Erfahrung jeden im Team so noch einmal persönlich gratulieren zu können“.

Monika Pink: „Mir hat es Spaß gemacht die Medaillen übergeben zu dürfen“

Und genau dieses Gefühl hatte ich auch, als ich die Übergabe gesehen habe. Es ist doch eine besonders tolle Geste, wenn die Person, die am Anfang der Saison als ‚Anführer*in‘ (meistens) vom Team gewählt wurde, am Ende der Saison ein ‚Dankeschön‘ für das Vertrauen zurückgeben kann.
Wie toll ist das denn?
Ohne irgendwelchen Funktionär*innen zu nahe treten zu wollen, die garantiert ihre Berechtigung haben dabei zu sein.
Am Finalturnier waren Marion Herrmann (Frauenbeauftragte und Ligenleiterin Frauen-Bundesliga), Markus Schubert (Leiter Spielbetrieb DEB-Ligen) und Christian Künast (Trainer des Frauen Nationalteam) bei der Pokalübergabe mit auf dem Eis. Und diese tun auf jeden Fall unglaublich viel für das deutsche Frauen Eishockey.

Auch Tanja Eisenschmid (l.) übergab nach dem Spiel um Platz 3. die Medaillen an ihr Team. (Rechts Bernadette Karpf)

Aber wie die beiden Aussagen der Kapitäninnen deutlich zeigen, konnten sie so nochmal ihren Spieler*innen danken.
Und gratulieren können die Funktionär*innen ja weiterhin oder sollte es irgendwann hygienemäßig wieder okay sein, können sie den Pokal selbst übergeben. Denn das war ja bisher auch so: Die Kapitän*innen der Teams bekommen den Pokal überreicht und geben ihn dann weiter an das Team. Das hat ja viel Symbolisches. Zudem ist das ja auch in fast allen anderen Sportarten so.

Aber den Gedanken, dass Medaillen von Kapitän*innen übergeben werden, finde ich super!
Daher liebe*r DFEL, DEB und DEL, könntet ihr euch doch mal für die Zukunft überlegen ob dies nicht beibehalten wird.

Was sagt ihr dazu? Schreibt es uns in die Kommentare oder eine Nachricht wie ihr das findet.



Fotocredits: © Dominic Pencz
Vielen Dank an die Aussagen an Monika Pink und Anna-Maria Nickisch

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